SURFEN AUF DEN MALEDIVEN
Eher bekannt für Luxus-Resorts und Strandurlaub sind die Malediven als Surfdestination selten auf dem Radar von Hobby-Surfern und Surfanfängern. Die Malediven locken mit weltklasse Wellen aber erfahrene Surfer aus aller Welt an. Ob das Archipel etwas für dich und dein Surflevel ist, kannst du hier herausfinden. Wir haben dir viele Infos zu den von uns gesurften Spots und alles Wissenswerte zum Surfen auf den Malediven übersichtlich zusammengestellt!
SURFGUIDE MALEDIVEN 🇲🇻
Surfniveau: mind. Intermediates & Fortgeschrittene
Surfsaison: ca. April bis Oktober
Haie: sehr geringes Risiko (1 unprovozierter Angriff seit 1907)
Wellenreiten auf den Malediven: Ein kurzer Überblick
Das Wichtigste zuerst: Die cleanen Wellen sind für erfahrene Surfer ein Traum! Surf-Anfänger aber auch Intermediates kommen auf den Malediven aber nicht unbedingt auf ihre Kosten. Eigentlich alle Surf-Spots laufen ausschließlich über Riff.
Am Rande der Surfsaison kannst du natürlich Glück haben und gute Bedingungen für das "erfahrene Beginner-Surflevel" vorfinden. Du kannst aber genauso gut "Pech" haben und während deines Urlaubs sind die Wellen durchgängig "double overhead high".
Im Vergleich zum Nachbarn Sri Lanka gibt es nur auf ausgewählten Inseln überhaupt ein wenig Surf-Infrastruktur. Surf-Infrastruktur heißt in diesem Fall, dass du eine Handvoll Surf-Camps auf der Insel findest. Surfshops suchst du meist vergeblich und die Surfbrett-Auswahl zum Leihen ist sehr überschaubar. Normalerweise raten wir eher vom Transport des eigenen Surfboards ab, aber auf den Malediven macht es durchaus Sinn. Auch Surfzubehör wie Wachs oder Ersatzfinnen, sollten auf dieser Reise vorab eingepackt werden.
Eine Besonderheit auf den Malediven sind die privaten und exklusiv von Hotelgästen surfbaren Spots. Eine weitere Besonderheit sind die sogenannten "Surfcharter". Hier musst du dich nicht vorab auf ein Atoll oder eine Insel festlegen, sondern die Crew steuert immer die Spots mit den aktuell besten Bedingungen an. Aber auch wenn du auf einer Insel untergebracht bist, benötigst du immer einen Bootstransfer zu den Spots, denn die meisten Wellen laufen vor unbewohnten Inseln.
Die Locals auf den Malediven haben wir als ziemlich entspannt erlebt. Im Zweifel waren sie, obwohl deutlich in der Unterzahl, eher schlichtend zwischen anderen Gruppen und Nationalitäten unterwegs.
Ansonsten ist das Publikum an den Spots sehr international, wobei das Surflevel auffällig hoch ist. Die unterschiedlichen Temperamente und die unterschiedliche Auslegung von Surfregeln und Surf-Etikette haben häufiger zu Reibereien im LineUp geführt. Gerade als Intermediate ist es in so einem etwas aggressiv aufgeladenen Umfeld umso schwerer, überhaupt eine Welle zu bekommen.
Wenig Surfinfrastruktur, Riffe, Barrels, Seeigel und angespannte LineUps mit hohem Surflevel - wenn du als ambitionierter Anfänger auf der Suche nach einem reinen Surf-Trip bist, empfehlen wir dir eher andere Destinationen, wie z.B. Sri Lanka. Wenn du die Malediven aber sowieso besuchen möchtest und eine Kombination von Surfen und Strandurlaub geplant hast, oder wenn du einfach die entsprechenden Surf-Skills mitbringst, solltest du auf jeden Fall die Malediven auf deine Surf-Bucket-List setzen!
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SURFSAISON AUF DEN MALEDIVEN
Die Surfsaison auf den Malediven ist von April bis Oktober. Die besten Wellen gibt es im Juli und August. Während diesem Zeitraum haben vor allem erfahrende Surfer ihren Spaß. Als Surfanfänger oder Intermediate ist die optimale Reisezeit für die Malediven eher während der Schultersaison ab Ende September. Aber auch hier kannst du Pech haben und es wird einfach zu groß. Allzu viele geschützte, anfängerfreundliche Ausweichspots gibt es auf den Malediven leider nicht.
Wir waren Ende September vor Ort und hatten Glück. Flach war es nie und an zwei Tagen war es einfach zu groß für unser Level. In Summe waren wir aber zufrieden mit unserer Wellenausbeute.
Ganzjährig kannst du den Wetsuit zu Hause lassen und bei angenehmen Temperaturen die perfekt laufenden Riffwellen genießen. Die Wasser- und Lufttemperaturen auf den Malediven sind konstant ein Traum - gerade wenn man den unbarmherzigen Atlantik gewohnt ist.
BLOGS/ REISEBERICHTE/ REFERENZEN
Die Informationen zum Surfen auf den Malediven sind vor allem im deutschsprachigen Raum sehr rar gesäht. Wir konnten uns einige Informationen aus den folgenden Quellen zusammensuchen.
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Bei luex kannst du Surfcharter/Surfboats und individuelle Surf-Pakete auf den Malediven buchen.
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Ein Guide für Himmafushi inkl. einer Auflistung der Surfspots.
PREISE & KOSTEN ZUM SURFEN AUF DEN MALEDIVEN
Die Preise auf den Malediven haben eine sehr hohe Spannbreite. Zwischen Aufenthalten auf einer einheimischen Insel und einer reinen Resort-Insel liegen Welten. Auf den lokalen Inseln ist das Preisniveau insgesamt ziemlich gut. Viele Surfcamps bieten für einen fairen Preis Komplettpakete inklusive Verpflegung und Surf-Guiding an. Sehr teuer sind hingegen die Surfresorts mit exklusiven Surfspots. Auch bei den Surf-Chartern zahlst du für die Rundumversorgung natürlich einen Aufpreis.
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Surfstunden (exklusive Board): ca. 30 USD
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Boottransfers, abhängig von der Anzahl der Personen und der Entfernung (ca. 60 USD pro Boot); z.T. ist ein Transfer pro Tag zu den nahegelegenen Spots in der Zimmerrate enthalten
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Boardmiete: 15 USD pro Tag
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Zugang zu exklusiven Spots (z.B. Pasta Point) ca. 200 USD pro Tag (nur für Hotelgäste mit Vorabbuchung über bestimmte Agenturen)
BELIEBTE SURFORTE AUF DEN MALEDIVEN
Die Malediven bieten viele Surfspots in verschiedenen Atollen. Auf unserer Reise waren wir jedoch nur rund um Himmafushi im Kaafu Atoll unterwegs:
SURFING MALDIVES: BEKANNTE SURFORTE IM NORD-MALÉ-ATOLL / KAAFU-ATOLL
Himmafushi
Die meisten Freunde und Bekannte fragen ungläubig: Kann man auf den Malediven wirklich surfen? Ja, vor allem das Kaafu Atoll nördlich von Malé bietet erstklassige Surfbedingungen und zieht viele Surfer aus aller Welt an. Leider sind die ehemals leeren LineUps Geschichte, da die Spots auf den Malediven während der weltweiten Reisebeschränkungen aufgrund von Covid-19 als Alternative für Surf-Hotspots wie Bali und Australien herhalten mussten. Bereits in den frühen Morgenstunden sind einige Boote vor Ort und die Spots sind schon sehr gut besucht. Da die Bedingungen auf den Malediven weniger von der Tide bestimmt sind, sondern der Wind eher der ausschlaggebende Faktor ist, bist du zeitlich einigermaßen flexibel. D.h. mit einem privaten Transfer/SurfGuiding kannst du die Peekzeiten auch ganz gut umgehen. Beobachte dazu das aktuelle Geschehen und frage die lokalen Guides nach ihren Empfehlungen. Wenn du dich mit ein paar anderen Surfern zusammen tust, wird der private Transfer auch nicht so teuer.
Surf-Level:
Erfahrene Intermediates und fortgeschrittene Surfer
Surfspots rund um Himmafushi:
Jails / Prison Point:
Jails ist einer der wenigen Spots, welchen du direkt von Land erreichen kannst. Wobei auch hier viele Surfboote ankern. Ganz im Norden von Himmafushi, direkt am Gefängnis findest du den Spot. Die Right läuft natürlich auch über ein Riff. Dies ist allerdings nicht wirklich scharfkantig und schon ziemlich rund gewaschen. Wenn du über den Strand ins Wasser gehst, solltest du vorher einmal die Locals beobachten. Es ist etwas tricky, den richtigen Pfad durch das Felsenlabyrinth zu finden. Die Strömung ist bei kleinem Swell ok, wird aber sehr stark, sobald es etwas größer wird.
Sultans:
Hier waren wir die meiste Zeit surfen. Etwa 15min mit dem Boot von Himmafushi entfernt, findest du eine nette Right. Bei uns war der Spot leider immer sehr gut besucht und sowohl Surf-Charter als auch die vielen kleinen Transportboote haben ständig neue Surfer ausgespuckt. Aber am rechten Rand haben wir ein nettes Plätzchen gefunden und konnten doch ein paar Wellen surfen.
Honkeys:
Honkeys ist genau gegenüber von Sultans und hat immer etwas weniger Besucher als der Nachbar. Das kommt daher, dass der Spot nur wenig Wind verträgt und somit nicht ganz so robust liefert wie Sultans. Wir waren selbst nicht dort, aber Surfer aus unserem Gasthaus haben sehr über ihre Session in Honkeys geschwärmt. Du kannst auf dem Weg zu Sultans einfach mal ein Blick auf die Bedingungen werfen und dann eventuell früher aus dem Boot aussteigen.
Ninjas:
Leider konnten wir den Spot Ninjas nicht selbst surfen. Wir haben häufiger darauf gedrängt, da er als anfängerfreundlich gilt. Aber die weiteren Gäste (mit wesentlich besseren Surf-Skills) aus unserem Camp, haben leider immer für die Spots mit größerem Swell gestimmt. Und am Ende zählte die Mehrheitsentscheidung.
Ninjas ist einer der wenigen anfängertauglichen Spots in der Gegend. Allerdings solltet ihr hier auf die Seeigel aufpassen. Da er etwas weiter von Himmafushi entfernt ist, kann es sein, dass dein Camp nicht oder nicht kostenlos dort hinfährt. Der Aufpreis ist aber überschaubar und meistens einfach Verhandlungssache.
Pasta Point:
Pasta Point ist ein exklusiver Spot, welcher nur von Locals und von Gästen des Cinnamon Dhonveli Maldives Resorts genutzt werden darf. Auch das funktioniert nur, wenn du deinen Aufenthalt über eine Partneragentur buchst. Nach unserer Recherche gehört Luex dazu. Für deinen Aufenthalt im Resort und den zusätzlich noch benötigten Tagespass werden allerdings schwindelerregende Preise aufgerufen. Zudem ist der Spot nicht anfängerfreundlich. Wenn du also nicht gerade deinen Honeymoon dort verbringst, würden wir dir eher zu anderen Alternativen raten.
Surfschulen und Surfcamps auf Himmafushi
Wir haben uns im Jail Breaks Surf Inn eingebucht. Die Zimmer waren ok und das Essen war solide, nach einigen Tagen allerdings etwas einseitig. Das Preis-Leistungsverhältnis stimmt aber und Amin ist ein entspannter Gastgeber. Im Camp gab es einen Transfer pro Tag zu einem der umliegenden Spots. Meistens wurde am Morgen in der Gruppe entschieden, welche Welle angesteuert werden soll. Der bekannte Surfspot "Jail Breaks" ist von hier aus auch ohne Boot erreichbar und liegt etwa 15 Minuten zu Fuß und ca. 5 Minuten mit dem Roller/Fahrrad im Norden der Insel.
Die Auswahl, vor allem von anfängerfreundlichen Boards war leider nicht so gut. Hier lohnt es sich ggf. in den anderen Camps herumzufragen. Surfshops gibt es keine auf Himmafushi.
Surfstunden sind offenbar auch nicht so Gang und Gebe auf den Malediven. Meistens wird nur Surf Guiding angeboten. Auf Anfrage hat es dann aber doch mit dem Surfunterricht auf den Malediven geklappt und wir waren mit Sale unterwegs. Cooler Typ, der sich gut auskennt. Eine klare Empfehlung.
Neben Jail Breaks Surf Inn gibt es noch einige weitere SurfCamps auf Himmafushi. Dazu zählen unter anderem Molar Wave, Bitos Guesthouse und das Natural Surf House.
Surfspots auf Himmafushi im Kaafu Atoll - Traumhafte Bedingungen auf den Malediven
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Surf-Charter und Surfboote in den Malediven
Eine schöne Alternative zu "Local Islands" wie Himmafushi oder Thulusdhoo sind sogenannte Surfcharter. Hier musst du dich nicht vorab auf bestimmte Surfspots festlegen, sondern kannst entspannt darauf warten, dass dich der Kapitän am besten Spot des Tages rauslässt. Also vom Boot direkt in die tropische Welle. Es gibt verschiedene Größen von Surfbooten, aber in etwa bist du mit 10-20 anderen Surfern an Board. Natürlich werden auch diverse andere Aktivitäten angeboten, der Fokus liegt aber doch sehr auf dem Wellenreiten. Ansonsten gibt es eine Rund-um Verpflegung und aufgrund der engen Platzverhältnisse eine gute Gemeinschaft an Board. Eigentlich wie ein kleines, schwimmendes Surf Camp.
Für deinen Malediven Surf Boat Trip musst du dich nur noch entscheiden, wo in den Malediven du unterwegs sein möchtest. Es werden unterschiedliche Atolle abgedeckt und verschiedene Routen angeboten. Viele Charter starten direkt in Malé und fahren von dort aus in die Atolle in Nord oder Süd, wo sie dann die einzelnen Surfspots abklappern. D.h. du kannst dir bei den meisten Anbietern den teuren Inlandsflug von Male auf die lokalen Inseln sparen.
Die Angebote und Buchungsoptionen sind etwas unübersichtlich. Hier sind aber einige Anbieter, welche auf unserer Recherche über den Weg gelaufen sind:
Preislich liegen die Charter etwas höher als die Unterkünfte auf den Einheimischen Inseln aber doch noch deutlich unter den Preisen der Luxus-Surf-Resorts.
Da wir gerne autonomer unterwegs sind, haben wir Leichtmatrosen uns letztlich gegen einen Surfcharter und für einen Aufenthalt auf Himmafushi entschieden. Wenn du aber eh im Urlaub die "Surf -Eat-Sleep-Repeat"-Philosophie verfolgst, dann bist du auf dem Surf Boat mit vielen Gleichgesinnten gut aufgehoben.
er.
Surf-Level:
Erfahrene Intermediates und fortgeschrittene Surfer
Lesetipp!
Vor Ort auf eigene Faust in die Wellen stürzen oder doch lieber mit einem Guide auf Nummer sicher gehen? Surfschule oder Surfcamp? Wie kommst du an die besten Spots und was ist eigentlich mit Haien? Wir haben dir alles Wichtige für deinen Surftrip zusammengefasst.
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Was ist eine "Local Island" auf den Malediven?"Ein "local Island", lokale Insel oder auch "Einheimischen Insel" werden Insel auf den Malediven genannt, welche nicht aus reinen Ressorts und Hotelanlagen bestehen. D.h. es leben und arbeiten dort die Malediver:innen. Vor 2009 waren diese nicht für Touristen zugänglich.
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Was ist eine "Barfussinsel"?"Auf den Malediven werden damit Inseln bezeichnet, auf denen es i.d.R. keine Straßen oder gepflasterten Wege gibt, sondern lediglich Sand. Auch die konstant guten Temperaturen verlangen nach keinem Schuhwerk. Ein Barfußinsel bedeutet also erst einmal "Freiheit für die Füße". Besonderheit: Auch in gehobenen Restaurants gilt auf den Barfußinseln die alte Regel "No Shoes, no Service!" nicht.
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Gibt es Geldautomaten auf Himmafushi?Ja, es gibt mittlerweile auf dem zentralen Platz am Hafen einen Geldautomat.